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TEIL 3: SNOW COVERED

Rodney stopfte seine Fäustlinge in die Jackentaschen und kauerte sich nieder, um seine offenen Schnürsenkel neu zu schnüren. Ohne die warmen Handschuhe spürten seine Finger sofort, wie bitterkalt es tatsächlich war, und gerieten an den halb steifgefrorenen Senkeln etwas ungeschickt ins Fummeln.
Brrr, was für Temperaturen.
Er warf einen Blick zu Sheppard hoch, der still in den Anblick des winterlichen Waldes versunken wartete. Johns Profil zeichnete sich scharf gegen den frühmorgendlichen Himmel ab und die Sonne brach gerade durch die Bäume, glitzerte auf der Schneelast eines Astes direkt über Johns Kopf. Glitzerte verführerisch. Direkt über Johns Kopf.
„Mami! Mamiii! Mer ist sooo *gemein* zu mir! Gemein, gemein, *gemein*!“
Oh, meine Güte, weder die paar Schneeflocken auf Jeannies Kopf noch die Handvoll, die es in ihren Kragen geschafft hatten, rechtfertigten solch ein Geschrei.
„Meredith!“
Jeannie hatte eine wirklich schrille Kinderstimme gehabt, die bei solchen Gelegenheiten stets etwas ans Hysterische grenzte. Ihr Klang färbte seine Kindheit so nachhaltig wie der zigarettenrauchgeschwängerte Sarkasmus seiner Mutter und die sich schließende Tür zum Arbeitszimmer seines Vaters. Sie: für gewöhnlich ein lang gezogenes, Rauchwolken ausstoßendes ‚Pfff’, er: im Normalfall ein jede Rechtfertigung erstickendes ‚Klick’.
„Meredith!“ – Pfff – „Warum drückst du ihr nicht einfach das ganze Gesicht in den Schnee damit sie auch wirklich einen epileptischen Anfall bekommt, hm?“
„Ich bin sehr enttäuscht von dir.“ - Klick
~*~
„Meredith!“ – Pfff – „Für so eine Dummheit braucht es wirklich ein Genie wie dich.“
„Das hättest du wirklich besser wissen müssen.“ - Klick
~*~
„Meredith! – Pfff – „Wann wirst du endlich erwachsen?“
„Das hätte ich nicht von dir gedacht.“ - Klick
Selbst ein McKay im vorpubertären Alter war intelligent genug ein wiederkehrendes Muster zu erkennen, wenn er eines sah, und schlussendlich auch klug genug, es zu vermeiden. Das Vergnügen, etwas Albernes zu tun, lohnte in der Regel das Resultat nicht.
„Rodney? Ist alles in Ordnung?“
Ein Schatten fiel über seine Füße und Rodney starrte plötzlich auf seine reglosen Finger, mitten im Binden der Schnürsenkel erstarrt. Er blinzelte und blickte an Sheppards Beinen hoch. Johns Augen waren freundlich und die Stimme warm wie eine ausgestreckte Hand.
„Ja. Ja, alles okay.“ Schnell vollendete er den Knoten und stemmte sich auf die Beine.
„Fein.“ Sheppard grapschte eine Faust voll Schnee vom Boden und verzog das Gesicht zu einem schelmischen Grinsen. „In dem Fall ...“, meinte John gedehnt.
”Ich hab’ auf ihn geschossen. – In den Fuß.“
“Da nimmt man diese Länder, die schon in der Datenbank sind, und ergreift die Macht über sie.”
“Das Altersheim hat gerade angerufen, Rodney. Sie wollen ihren Rollstuhl zurück.“
“Stolper bloß nicht über deinen Rock.“
Rodney fixierte den zukünftigen Schneeball mit schmalen Augen. Oh ja, es gab jetzt andere Muster in seinem Leben. Lohnendere.
Er griff nach dem Ast über Johns Kopf und zog.

Rodney stopfte seine Fäustlinge in die Jackentaschen und kauerte sich nieder, um seine offenen Schnürsenkel neu zu schnüren. Ohne die warmen Handschuhe spürten seine Finger sofort, wie bitterkalt es tatsächlich war, und gerieten an den halb steifgefrorenen Senkeln etwas ungeschickt ins Fummeln.
Brrr, was für Temperaturen.
Er warf einen Blick zu Sheppard hoch, der still in den Anblick des winterlichen Waldes versunken wartete. Johns Profil zeichnete sich scharf gegen den frühmorgendlichen Himmel ab und die Sonne brach gerade durch die Bäume, glitzerte auf der Schneelast eines Astes direkt über Johns Kopf. Glitzerte verführerisch. Direkt über Johns Kopf.
„Mami! Mamiii! Mer ist sooo *gemein* zu mir! Gemein, gemein, *gemein*!“
Oh, meine Güte, weder die paar Schneeflocken auf Jeannies Kopf noch die Handvoll, die es in ihren Kragen geschafft hatten, rechtfertigten solch ein Geschrei.
„Meredith!“
Jeannie hatte eine wirklich schrille Kinderstimme gehabt, die bei solchen Gelegenheiten stets etwas ans Hysterische grenzte. Ihr Klang färbte seine Kindheit so nachhaltig wie der zigarettenrauchgeschwängerte Sarkasmus seiner Mutter und die sich schließende Tür zum Arbeitszimmer seines Vaters. Sie: für gewöhnlich ein lang gezogenes, Rauchwolken ausstoßendes ‚Pfff’, er: im Normalfall ein jede Rechtfertigung erstickendes ‚Klick’.
„Meredith!“ – Pfff – „Warum drückst du ihr nicht einfach das ganze Gesicht in den Schnee damit sie auch wirklich einen epileptischen Anfall bekommt, hm?“
„Ich bin sehr enttäuscht von dir.“ - Klick
~*~
„Meredith!“ – Pfff – „Für so eine Dummheit braucht es wirklich ein Genie wie dich.“
„Das hättest du wirklich besser wissen müssen.“ - Klick
~*~
„Meredith! – Pfff – „Wann wirst du endlich erwachsen?“
„Das hätte ich nicht von dir gedacht.“ - Klick
Selbst ein McKay im vorpubertären Alter war intelligent genug ein wiederkehrendes Muster zu erkennen, wenn er eines sah, und schlussendlich auch klug genug, es zu vermeiden. Das Vergnügen, etwas Albernes zu tun, lohnte in der Regel das Resultat nicht.
„Rodney? Ist alles in Ordnung?“
Ein Schatten fiel über seine Füße und Rodney starrte plötzlich auf seine reglosen Finger, mitten im Binden der Schnürsenkel erstarrt. Er blinzelte und blickte an Sheppards Beinen hoch. Johns Augen waren freundlich und die Stimme warm wie eine ausgestreckte Hand.
„Ja. Ja, alles okay.“ Schnell vollendete er den Knoten und stemmte sich auf die Beine.
„Fein.“ Sheppard grapschte eine Faust voll Schnee vom Boden und verzog das Gesicht zu einem schelmischen Grinsen. „In dem Fall ...“, meinte John gedehnt.
”Ich hab’ auf ihn geschossen. – In den Fuß.“
“Da nimmt man diese Länder, die schon in der Datenbank sind, und ergreift die Macht über sie.”
“Das Altersheim hat gerade angerufen, Rodney. Sie wollen ihren Rollstuhl zurück.“
“Stolper bloß nicht über deinen Rock.“
Rodney fixierte den zukünftigen Schneeball mit schmalen Augen. Oh ja, es gab jetzt andere Muster in seinem Leben. Lohnendere.
Er griff nach dem Ast über Johns Kopf und zog.
(no subject)
Date: 2008-12-15 12:59 pm (UTC)Zur Story: Wow! Ein ganz toll geschriebenes Stück Rodney-Backstory, die sooo viel über ihn aussagt, die mit nur wenigen Worten ausdrückt, warum er zu *dieser* Person geworden ist. Und dann die kleinen Rückblicke auf seine Freundschaft mit John und die Erkenntnis, dass er jetzt jemanden in seinem Leben hat, mit dem er auch seine, alberne, verspielte Seite ausleben kann. Ganz super geworden! :-)
PS: Aus welcher Folge ist das Zitat mit dem Altersheim?
(no subject)
Date: 2008-12-15 05:38 pm (UTC)Freut mich sehr, dass dir der Text gefällt, wirklich. :-) Nach Rodneys Bemerkung in "Prodigal", dass seine Eltern ihn als Baby halt haben schreien lassen, kam ich an "unlieben" (böse wäre zu stark) Eltern einfach nicht vorbei. *G*
Das Altersheim-Zitat ist im englischen Original aus "Prodigal", ganz am Anfang, als sie die Autorennen machen und sich gegenseitig hochschaukeln. Nur die Übersetzung ist von mir, weil es die Folge ja noch nicht auf Deutsch gibt. Aber ich wollte unbedingt eine "frische" Erinnerung die sozusagen brandneu ist, wegen der Kontinuität von Anfang bis heute.
(no subject)
Date: 2008-12-16 04:33 pm (UTC)(no subject)
Date: 2008-12-16 05:17 pm (UTC)